Transparent kommunizieren: Erik Steinfelder zu Gast

„Für die Zukunft der medizinischen Forschung, die Präzisionsmedizin, ist ein funktionierendes Netzwerk von Biobanken absolut unabdingbar“, betonte Erik Steinfelder, Generaldirektor von BBMRI-ERIC, bei seinem Besuch des German Biobank Node (GBN) am 19. März 2018 in Berlin. Steinfelder, der im August 2017 seine Arbeit bei BBMRI-ERIC aufgenommen hat, besucht derzeit die nationalen Knoten des europäischen Netzwerks. Ziel ist hierbei der Austausch sowohl zur Strategie von BBMRI-ERIC und der nationalen Knoten, als auch die Diskussion aktueller Themen als inhaltliche Grundlage für eine gemeinsame Weiterentwicklung.

Biobanken als „enabler“ der Forschung

Bei der Frage, ob die Anzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen oder der Service-Gedanke für eine Biobank Priorität haben sollte, waren sich Prof. Dr. Michael Hummel (Nationaler Koordinator des German Biobank Node) und Erik Steinfelder sofort einig: Biobanken müssen in erster Linie Forschung ermöglichen und sind in diesem Sinne Dienstleister. Diese Einstellung sei von zentraler Bedeutung, um sich den zukünftigen Anforderungen der medizinischen Forschung zu stellen und Biomaterialproben tatsächlich zugänglich zu machen. „Für uns Biobanker kommt es schließlich darauf an, dass wir nicht Kühlschränke verwalten, sondern dass unsere Proben gefunden und verwendet werden“, so Michael Hummel.

Gemeinsam für die biomedizinische Forschung

In vielen Ländern erschwere eine gewisse Abgeschlossenheit der Biobank-Communitys die nationale und internationale Vernetzung. „In Deutschland sind Sie hier bereits weiter“, sagte Steinfelder. Die Präzisionsmedizin erfordere eine übergreifende Zusammenarbeit nicht nur innerhalb von Forschungsnetzwerken, sondern auch zwischen den verschiedenen Forschungsinfrastrukturen wie den European Research Infrastructure Consortia (ERICs). „Aus meiner Sicht müssen ERICs in ihrer Ausrichtung grundlegend verändert werden. Denn deren Konkurrenz beispielsweise um europäische Fördergelder macht keinen Sinn.“ GBN-Geschäftsführerin Dr. Cornelia Rufenach fügte hinzu: „Die Beteiligung an EU-Ausschreibungen mit über 50 Partnern in einem Projekt ist für Biobanken momentan nicht immer zielführend. Aber der Wille zur internationalen Vernetzung ist stärker denn je und die nationalen Knoten spielen hier als Vermittler eine entscheidende Rolle.“

Kommunikation und Marketing

„Making new treatments possible“: mit diesem neuen Slogan will Erik Steinfelder das zentrale Anliegen von BBMRI-ERIC in die Welt tragen. Stakeholder müssten regelmäßig über die angebotenen Services informiert werden, damit das gemeinsame Ziel – die Entwicklung neuer Diagnose- und Behandlungsmethoden – erreicht werden könne. Stakeholder Management, Kommunikation und Marketing seien daher wichtige Bestandteile des Arbeitsprogramms von BBMRI-ERIC; die neue Kommunikationsstrategie würde jetzt eingeführt.

Engere Zusammenarbeit vereinbart

Ein stärkerer Austausch zwischen GBN und BBMRI-ERIC wurde so insbesondere auch im Bereich des Stakeholder Managements vereinbart. Corinna Klingler, seit Anfang des Jahres Stakeholder Managerin bei GBN, berichtete von ihren ersten Gesprächen mit IndustrievertreterInnen. „Wir müssen in diesem Punkt unbedingt enger zusammenarbeiten“, zeigte sich Steinfelder interessiert. Auch ein Forum, zum besseren Austausch der nationalen Knoten untereinander, wurde diskutiert.

Weitere Informationen:

Das Arbeitsprogramm von BBMRI-ERIC für das Jahr 2018 finden Sie hier (Englisch) [pdf]

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