Termin: 3. Mai 2018
Ort: Kaiserin Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz-7, 10115 Berlin
Der Umgang mit „Zusatzbefunden“ aus der medizinischen Forschung liegt heute mehr denn je in einer rechtlichen und ethischen Grauzone. Denn das Gendiagnostikgesetz regelt den Umgang mit genetischen Keimbahnveränderungen nur für den Behandlungs- oder Versorgungskontext. Genetische Daten, die in Forschungsprojekten erhoben werden, fallen primär nicht darunter.
Angenommen eine Probandin stellt der Forschung eine Biomaterialprobe zur Verfügung, die in einer Biobank eingelagert wird. Genau in dieser Probe wird in einem Forschungsprojekt zufällig eine krankheitsrelevante genetische Mutation entdeckt. An wen kann sich der Forscher mit Fragen zum Umgang mit diesem Fund wenden? Wie gelangt die Information trotz pseudonymisierter Daten ausgehend vom Forschungsergebnis zurück zur Probandin? Wie ist dieser Vorgang ethisch und rechtlich korrekt abzuwickeln? Wer stellt fest, ob die Probandin über das Forschungsergebnis überhaupt informiert werden möchte? Und wenn ja, ab wann verlässt der Zufallsbefund den Forschungsraum und unterliegt dem Gendiagnostikgesetz?
Im Workshop „Meine Gene gehören mir!“ werden diese und weitere Fragen diskutiert und gemeinsam Lösungsansätze gesucht.
Hier können Sie sich für den Workshop anmelden.
10:00 Uhr | Teilnehmerregistrierung |
11:00 Uhr | Grußwort und Einführung |
11:15 Uhr | Gilt das Gendiagnostikgesetz - für Zusatzbefunde - in der Forschung? |
11:40 Uhr | Wie entstehen Zusatzbefunde? |
12:05 Uhr | Wie können Forschungsergebnisse an Betroffene zurückgemeldet werden? |
Herausforderungen aus Sicht der Forschung | |
Herausforderungen aus ethischer und rechtlicher Sicht | |
Hürden und Lösungsansätze bei der Mitteilung von Zufallsergebnissen | |
13:20 Uhr | Mittagspause |
14:20 Uhr | Humangenetische Bewertung von Zusatzbefunden aus der Forschung |
14:45 Uhr | Umgang mit Zusatzbefunden - Best-Practice-Beispiele aus Kohorten-Studien |
Biobank Popgen | |
UK-Biobank | |
15:35 Uhr | Kaffeepause |
15:55 Uhr | Die informierte Entscheidung - Herausforderungen der Patientenaufklärung in Bezug auf Zusatzbefunde |
16:20 Uhr | Podiumsdiskussion |
17:20 Uhr | Veranstaltungsende |
Moderation: Burkhard Plemper