Zwei Tage fasten, dafür für den Rest der Woche normal essen – das ist eine Variante des „Intervallfastens“. Ein internationales Forscherteam um Dr. Ruth Schübel vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg ist dem Ernährungstrend nachgegangen.
Vergleich dreier Ernährungsmuster
Schübel und ihr Team untersuchten über einen Zeitraum von einem Jahr 150 übergewichtige und fettleibige Probanden. Dabei verglichen sie drei verschiedene Ernährungsmuster: Eine Gruppe der Probanden befolgte das periodische Fastenregime, aß an fünf Tagen pro Woche wie bisher und fastete an zwei Tagen. Eine zweite Gruppe machte eine herkömmliche Reduktionsdiät und verringerte die tägliche Kalorienaufnahme um 20%. Eine Kontrollgruppe orientierte sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Alle drei Gruppen hielten sich für 12 Wochen an die jeweiligen Regeln. Auch im Anschluss dokumentierten die Wissenschaftler für 38 Wochen Gewicht und Gesundheitszustand der Studienteilnehmer. Die Biobank des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg leistete bei dem Forschungsprojekt wichtige Unterstützung: „Wir haben im Verlauf der Studie insgesamt über 18.000 Bioproben für die Studie gesammelt und eingelagert“, berichtet Dr. Romy Kirsten. „In den Blut- und Urinproben der Studienteilnehmer wurden darin zirkulierende Biomarker analysiert – diese können anzeigen, ob bestimmte Vorgänge im Körper gerade ablaufen oder wie diese ausgeprägt sind. Aus entnommenem Unterhautfettgewebe haben wir später DNA und RNA isoliert.“ Ruth Schübel und ihrem Forscherteam lieferte dies Hinweise über mögliche Unterschiede zwischen den Gruppen in der Aktivität bestimmter Schlüsselgene, die im Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielen.
Gesundheitszustand durch beide Diätformen verbessert
Intervallfasten ist nicht effektiver als herkömmliche Diäten, stellten die Forscher abschließend fest. Sowohl bei den Probanden der fastenden Gruppe als auch bei den diäthaltenden Teilnehmern verringerte sich mit dem Körpergewicht das ungesunde Bauchfett sowie die Fettablagerungen in der Leber. Damit verbesserte sich der Gesundheitszustand der Probanden beider Gruppen gleichermaßen. Auch bei sämtlichen anderen analysierten Stoffwechselwerten sowie bei allen untersuchten Biomarkern und Genaktivitäten machten die Wissenschaftler keinen Unterschied zwischen den Diätformen aus.
Bildnachweis: Pixabay/TeroVesalainen
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Wissenschaftliche Publikation
Schübel R, Nattenmüller J, Sookthai D, Nonnenmacher T, Graf ME, Riedl L, Schlett CL, von Stackelberg O, Johnson T, Nabers D, Kirsten R, Kratz M, Kauczor HU, Ulrich CM, Kaaks R, Kühn T: Effects of intermittent and continuous calorie restriction on body weight and metabolism over one year: a randomized controlled trial. The American Journal of Clinical Nutrition 2018, DOI: 10.1093/ajcn/nqy196
Schübel R, Nonnenmacher T, Sookthai D, Gonzalez Maldonado S, Sowah SA, von Stackelberg O, Schlett CL, Grafetstätter M, Nabers D, Johnson T, Kirsten R, Ulrich CM, Kaaks R, Kauczor HU, Kühn T, Nattenmüller J. Similar Weight Loss Induces Greater Improvements in Insulin Sensitivity and Liver Function among Individuals with NAFLD Compared to Individuals without NAFLD. Nutrients. 2019 Mar 4;11(3). pii: E544. doi: 10.3390/nu11030544.
Schübel R, Sookthai D, Greimel J, Johnson TS, Grafetstätter ME, Kirsten R, Kratz M, Ulrich CM, Kaaks R, Kühn T. Key Genes of Lipid Metabolism and WNT-Signaling Are Downregulated in Subcutaneous Adipose Tissue with Moderate Weight Loss. Nutrients. 2019 Mar 16;11(3). pii: E639. doi: 10.3390/nu11030639.
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