© Michael Prattes, Outreach, Education and Communications, BBMRI-ERIC

Rückblick: Europe Biobank Week 2024

Von „One Health“ und Präzisionsmedizin über Qualität und innovative Methoden bis hin zu Stakeholder Engagement und Einblicken in die Gesundheitsversorgung – die Europe Biobank Week 2024 bot eine große thematische Vielfalt. Der von BBMRI-ERIC (Biobanking and Biomolecular Resources Research Infrastructure – European Research Infrastructure Consortium) und ESBB (European, African and Middle Eastern Society for Biobanking and Biopreservation) organisierte Kongress fand vom 14. bis 17. Mai unter dem Motto „Strengthening Biobanks and Biorepositories: Collaborative approaches for a sustainable future“ in der Wiener Hofburg statt. Mehr als 600 Teilnehmer*innen verfolgten 23 Sessions und zwei Keynotes. Vertreter*innen des German Biobank Node (GBN) und der German Biobank Alliance (GBA) stellten ihre Arbeit in Vorträgen und Postern vor. Erstmals seit der Corona-Pandemie fand die EBW wieder als Präsenzveranstaltung statt. 

Eröffnung und zentrale Themen 

Dr. Ayat Salman, Präsidentin der ESBB, und Prof. Dr. Jens K. Habermann, Generaldirektor des BBMRI-ERIC, eröffneten den Kongress. Prof. Martin Polaschek, österreichischer Minister für Bildung und Forschung, betonte in seiner Rede die globale Bedeutung der „Datafizierung“ von Biobanken und die Notwendigkeit transparenter Kommunikation zur Stärkung des Vertrauens in die Wissenschaft. 

Keynotes 

Sir Rory Collins, Chief Executive der UK Biobank, hob die Relevanz großer Kohorten und des Zugangs zu Daten hervor. Über 10.000 Publikationen, die auf der UK Biobank basieren, seien bereits von Wissenschaftler*innen weltweit veröffentlicht worden. Die sichtbaren Erfolge der UK Biobank hätten politische Entscheidungsträger*innen in Großbritannien spürbar beeinflusst. 

Dr. Gillian Bartlett, Associate Dean an der University of Missouri, sprach über die Einbeziehung unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen in die biomedizinische Forschung, um Verzerrungen zu vermeiden und den medizinischen Nutzen zu erhöhen. Partizipative Modelle mit den betroffenen Gruppen seien dabei entscheidend. 

Beiträge von GBN- und GBA-Vertreter*innen 

Im Bereich Qualitätsmanagement waren Beiträge aus der GBN-/GBA-Community besonders stark vertreten. Sven Heiling (Integrierte Biobank Jena) stellte das GBN-Ringversuchskonzept für flüssige Bioproben vor, während Dr. Tilman Pfeffer (DZIF-Gewebebank, Heidelberg) für sein Poster zum Gewebe-Ringversuch („German Biobank Alliance tissue proficiency test – a sustainable way to assure high quality standards in biobanking“) ausgezeichnet wurde. Ein weiteres Poster befasste sich mit den Ergebnissen der „Friendly Audits“, vorgestellt von der GBN-Qualitätskoordinatorin Nhutuyen Nguyen.  

Dr. Heidi Altmann (BioBank Dresden) stellte das GBN-Starterkit für Biobanken im Aufbau vor und Dr. Daniel Brucker (Interdisziplinäre Biomaterial- und Datenbank Frankfurt) präsentierte das Fort- und Weiterbildungsprogramm des GBN. In einer von Dr. Ronny Baber (Leipzig Medical Biobank) moderierten Session stellte Verena Huth, GBN-Kommunikationsverantwortliche, Stakeholder-Analysen und Kommunikationsstrategien vor.  

Dr. Cecilia Engels (Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung) präsentierte zwei Poster zur Ausrichtung von Biobanken und Datenintegrationszentren (im Projekt „ABIDE_MI“) sowie zum MIABIS-Standard.  

Impressionen und Ausblick 

Das „Kongressradio“ von BBMRI-ERIC bietet Zusammenfassungen der Konferenztage im Podcast. Jens Habermann und Roland Leiminger, neuer Präsident der ESBB, kündigten in der Abschlusszeremonie die nächste EBW für 2025 an – sie wird vom 13. bis 16. Mai in Bologna, Italien stattfinden. 

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